10. Klassen zu Besuch in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg – „Wir haben nicht geglaubt, dass wir noch Menschen sind.“
Am 25. und 26. September 2025 besuchten je zwei 10. Klassen das KZ Flossenbürg. Die Exkursion bot bewegende Einblicke in Geschichte, Schicksal und Menschlichkeit. Erinnern, reflektieren und verstehen – so wurde Vergangenheit lebendig.

„Ich bin ein Ofen. Mein Mauerwerk ist schwarz geworden von der Hitze, aber auch von der Schuld, die mir anhaftet. Ich war nicht dafür gebaut, Menschen aufzunehmen – und doch musste ich das Unvorstellbare tun. Tag für Tag, Stunde um Stunde, habe ich die letzten Spuren von Leben ausgelöscht. Ich war Werkzeug einer grausamen Ideologie, die Menschen ihre Würde, ihre Familien und ihr Dasein nahm.“ (Emma Born, 10c)

„Das Bild berührt mich persönlich, weil die Menschen darauf eigentlich genauso waren wie wir. Sie hatten Hobbys, Träume, Familien und Ziele in ihrem Leben. Vor allem aber waren sie ganz gewöhnliche Menschen mit Gefühlen – keine Gegenstände, die man einfach wegwerfen oder ersetzen konnte.“ (Anna Pretzl, 10b)

„In diesem Raum habe ich zum ersten Mal wirklich verstanden, was jetzt geschehen würde. Auf einmal waren wir alle gleich – ohne eigene Persönlichkeit, ohne Kleidung, ohne Rechte. Wir wurden kommandiert, behandelt wie Dinge, nicht wie Menschen. Es war schrecklich.“ (Sophia Riedl, 10b)

„Der Weg in die Freiheit – das Bild berührt mich, weil es für viele Menschen, die im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen waren und sich zu Tode arbeiten mussten, sinnbildlich den Weg in die Freiheit darstellt. Auch wenn diese Freiheit nur durch den Tod zu erreichen war, blieb sie für viele der einzige Ausweg aus dem unsäglichen Leid und der Hoffnungslosigkeit dieser Zeit.“ (Johannes Schmal, 10a)

„Dieses Bild berührt mich persönlich sehr, weil der junge Häftling Jack Terry (Jakub Szabmacher) im Alter von nur 15 Jahren, während alle anderen Häftlinge auf den Todesmarsch geschickt wurden, mit Hilfe eines älteren Mitgefangenen auf einem der Heizungsrohre zwischen der Wäscherei und der Häftlingsküche Zuflucht fand – und so dem Tod entkam. Es schockiert mich, dass ein Jugendlicher in dieser Situation eine so überlebenswichtige und rationale Entscheidung treffen konnte – oder vielmehr treffen musste –, obwohl um ihn herum wahrscheinlich das reinste Chaos herrschte. Gleichzeitig berührt mich dieses Bild zutiefst, denn durch diesen Tunnel überlebte der junge Jack und konnte später ein hohes Alter von 92 Jahren erreichen.“ (Linda Winkler, 10c)

„Beim Betreten dieses Raumes habe ich viele Gefühle gehabt. Es ist schwer zu begreifen, was den Menschen damals widerfahren ist. Sich vorzustellen, wie die armen Menschen hier lagen, keine Kraft mehr hatten und keine Rechte mehr besaßen, ist kaum auszuhalten. Die Geschichte ist schrecklich, und der Raum macht das noch greifbarer. Ich fühle Schuld, Trauer und gleichzeitig die Hilflosigkeit darüber, dass so etwas geschehen konnte. Es bricht mir das Herz, zu sehen, wie unschuldige Menschen leiden und sterben mussten. Es ist wichtig, dass wir informiert sind und uns erinnern, damit sich so etwas nie wiederholt.“ (Mia Gradl, 10b)

Vanessa Messer






