Besuch der zehnten Klassen in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Am 19. und 20. September 2024 besuchten jeweils zwei Klassen der zehnten Jahrgangsstufe die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Diese Exkursion war eine bewegende Erfahrung, die die Grausamkeiten der nationalsozialistischen Zeit auf eindringliche Weise veranschaulichte. Während des Besuchs konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur viel über die Geschichte des Lagers erfahren, sondern auch die Bedeutung der Erinnerung an diese schrecklichen Ereignisse verstehen. Nur durch das Bewusstsein dieser Vergangenheit kann sichergestellt werden, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen. Folgende Berichte fassen einige Eindrücke und Erkenntnisse zusammen und sollen dazu anregen, weiterhin kritisch über die Vergangenheit nachzudenken.
„Man mag heute nur eine Wiese sehen, da die hölzernen Baracken längst verschwunden sind, doch allein die Vorstellung, wie es einst ausgesehen haben muss, ist erschütternd genug. Ein Lager, das ursprünglich nur 3.000 Menschen fassen sollte, war am Ende mit über 15.000 Insassen überfüllt. Die Qualen, das Leid und die Krankheiten, die solche Lebensbedingungen mit sich brachten, lassen sich kaum begreifen. Könnte dieser Ort sprechen, würde er wohl nur ein Wort sagen: „Flieh!“ Doch den Gefangenen war das unmöglich. Der Ort war düster, überfüllt von Menschen, ihren Gefühlen und ihrem unermesslichen Leid. Jeder war dem anderen ausgeliefert, und alle zusammen diesem Ort.“ (Christoph Heinz, 10a)
„Die Beschreibung des Duschvorgangs und die Art, wie von Anfang an mit den Häftlingen umgegangen wurde, haben mich tief berührt. Besonders bedrückend ist für mich der Gedanke an die unvorstellbare Angst, die die Menschen damals durchlitten haben müssen. Die Angst, nicht zu wissen, was als Nächstes passiert, was mit den eigenen Liebsten geschieht, ob man sie jemals wiedersehen wird – oder ob der Tod vielleicht das weniger grausame Schicksal wäre.
Die Schmerzen, die Entwürdigung und das teils grausame Verhalten anderer Häftlinge müssen jede Lebensfreude ausgelöscht haben. Ich kann mir kaum vorstellen, wie jemand diese körperlichen und seelischen Qualen ertragen konnte. Daher berührt mich das Zitat an der Wand besonders: „Hier haben wir nicht nur unsere Kleidung verloren, sondern unsere Seele.“ Dieser Satz hat mich tief getroffen und beschäftigt mich seither.“ (Greta Hesl, 10b)
„Dieses Thema berührt mich persönlich, weil ich es erschreckend finde, was damals geschehen ist. Die Häftlinge wurden nach ihrem Tod kaum mit Würde behandelt. Nachdem sie verbrannt wurden, warf man ihre Asche achtlos in einen Graben und ließ sie dort liegen. Erst später wurde die gesamte Asche eingesammelt und würdevoll auf einem Berg beigesetzt, sodass die Häftlinge zumindest ein Grab erhielten.“ (Emily Klier, 10c)
„Das Bild berührt mich persönlich, weil ich es bemerkenswert finde, dass eine Gebetsstätte für Juden errichtet wurde, die nach oft jahrelanger Inhaftierung den Mut haben, an den Ort ihres Leidens zurückzukehren und sich dieser schweren Vergangenheit erneut zu stellen. Freiwillig an einen Ort zurückzukehren, an dem man Freunde und Familie verloren hat und selbst wie ein „Nichts“ behandelt wurde, stelle ich mir unglaublich schwer vor. Jeder von uns hat wohl schon einmal einen geliebten Menschen verloren, aber nicht auf so schreckliche Weise wie damals.
Abschließend lässt sich sagen, dass diese Zeit zweifellos die dunkelste Epoche war, die Deutschland je erlebt hat. Es liegt in unserer Verantwortung, alles dafür zu tun, dass sich solches Leid, das unschuldigen Menschen widerfahren ist, niemals wiederholt.“ (Fabian Kuppich, 10d)






